Saila - A film by Julia Ostertagsaila    credits    about j.o.    trailer    making of    mail/dvd    press   main
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Nach ihren international erfolgreichen Kurzfilmen und der auf der Berlinale gezeigten Dokumentation Gender X präsentiert Julia Ostertag mit Saila ihren ersten abendfüllenden Spielfilm. In der Tradition ihrer provokativen experimentellen Arbeiten und mit ihrem unfehlbaren Gespür für beeindruckende Soundtracks entwirft Ostertag ein filmisches Paralleluniversum, in dem die Regeln des herkömmlichen Erzählkinos aufgehoben werden.
Saila - A film by Julia Ostertag Saila - A film by Julia Ostertag
Auf der Suche nach ihrer verlorenen Erinnerung bewegt sich Saila durch einen hermetisch abgeriegelten Bezirk, dessen Gesetze sich ihr erst nach und nach offenbaren. Sie trifft auf eine Welt, die von Gewalt beherrscht wird, eine Endzeit -
gesellschaft, in der jeder rücksichtslos um sein Überleben kämpft. Sie begegnet Außenseitern, die wie sie zugleich Flüchtlinge und Heimgesuchte sind.
Jede Form von Nähe endet in einer Katastrophe und führt zu der Frage : " Was habe ich getan? "

Die Welt außerhalb des Bezirks bleibt unsichtbar und existiert nur in Form von verzerrten Radiobeiträgen. Sie malen eine Gesellschaft aus, die womöglich noch erschreckender ist als die, in der Saila sich befindet : Umweltkatastrophen, ein Atomkrieg zwischen Pakistan und Indien, weltweite Obdachlosigkeit.
Saila - A film by Julia OstertagImmer wieder wird Saila von albtraumhaften Bildern verfolgt, von mörderischen Phantasien, Visionen oder Erinnerungen. Jeder Gegenstand ist ein Symbol, das Auflösung verspricht und doch nur Verwirrung stiftet.

Jeder Mensch, dem sie begegnet ist ein Versprechen, das gebrochen wird. Irgendwann begibt sie sich in das Zentrum der Gewalt, das zugleich das Zentrum ihrer Erinnerung sein wird - wo sie sich selbst begegnet und feststellen muss, dass noch eine weitere Saila existiert.
Am Ende, wenn die bis dahin nur akustisch wahrnehmbare Außenwelt schemenhaft im Bild auftaucht, verbinden sich Sailas infernalische Visionen unauflöslich mit den tatsächlichen Albträumen der untergehenden Gesellschaften.

Ostertags Film ist eine herausfordernde künstlerische Umsetzung von individuellen und kollektiven Ängsten.
In immer wieder fulminanten Bildern, denen man weder die Handkamera noch das denkbar geringe Budget ansieht,
setzt sie den Zuschauer einer Odyssee durch ein Endzeitszenario aus, das bleibenden Eindruck hinterlässt.
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